Schneiddiamanten werden seit ca. 500 Jahren benutzt. Davor wurde im Mittelalter das heiße Trenneisen verwendet um Glasscheiben ungefähr in Form zu bringen. Die Feinarbeit wurde durch "Abkauen" der Glasränder mit dem Kröseleisen geleistet.
Ca. 1870 wurde in England der Glasschneider mit Stahlrädchen, so wie wir ihn heute kennen, erfunden.
Für einige Anwendungen ist jedoch immer noch der Diamantschneider von Vorteil!
Vorteile:
Die Glasfissur erkaltet nicht bzw. sehr langsam.
Man kann direkt an Schablonen schneiden.
Der Schneiddruck kann geringer sein, was bei dünneren Gläsern von Vorteil ist.
Schneidet ohne Schneidöl - d.h. schonend für beschichtete Gläser z.B. Spionpiegel, Dichroicglas, Spezialspiegel, Funktionsgläser ...
Als
Nachteile sind anzuführen: Es ist für den Ungeübten nicht einfach sämtliche geometrischen Winkel über die gesamte Schneidstrecke einzuhalten.
Dicke Diamanten für dickes Glas bzw. für Kurvenschnitt (sog. Schablonendiamanten) sind teuer.
Falsche Anwendung kann einen wertvollen Schneiddiamanten sofort unbrauchbar werden lassen.
Wie schneide ich mit einem Diamantglasschneider mit feststehendem Stein?
Beim Glaschneiden mit dem Diamantschneider mit feststehendem Diamant (Stein genannt), beginnen Sie am besten mit Schnitten am Lineal entlang. Bei Diamantschneidern in der englischen Form ergibt sich eigentlich die Handhabung fast von selbst.
Anleitung: Den Schneider so anfassen, dass der Griff schräg auf den Körper zeigt. Mit sehr wenig Druch in relativ flachem Winkel ansetzen und während man den Glasschneider zu sich heranzieht, den Schneider leicht aufrichten, bis ein singender Schneidton entsteht. Geht der Ton in einen Kratzton über, ist der Winkel schon zu steil oder der Druck zu stark. Fachleute sagen, man geht vom schleppenden Schnitt hin zum stechenden Schnitt - in der Mitte dazwischen liegt der günstigste Winkel zum saubern Schneiden mit dem Diamanten.
Niemals den Diamanten in Gegenrichtung bewegen - er kann dadurch sofort zerstört werden!
Hinweis:
Wir beschränken und im Versandhandel nur auf einfache Diamantglasschneider für den Linealschnitt und weisen nochmals extra darauf hin, dass es Anfängern meist leichter fällt, mit Rädchenglasschneidern die ersten Schneidversuche zu machen.
Diese Anleitung gilt für Diamantschneider mit feststehendem Stein und nicht für Diamant
radglasschneider - diese werden wie normale Glasschneider gehandhabt und sind erst seit einigen Jahren erhältlich. Bei diesen Diamant-Radglasschneidern besteht das Rädchen aus high-tech-PCD - ein Superhartmaterial aus zusammengesinterten Micro-Diamanten.
Dieses Schneidwerkzeug ist wesentlich einfacher zu handhaben, gegenüber den Diamantschneidern mit festesthendem Stein.